Negation bedeutet Aufhebung, Verneinung oder Ablehnung (lat. "negare" = verneinen). Negationswörter sind nicht, kein, niemand, nichts, weder - noch, niemals, nirgends und ohne.
Verneinende Wörter spielen sowohl in der neurolinguistischen Programmierung (NLP) als auch bei der Hypnose eine große Rolle. Das Gegenteil von Negation ist die Affirmation, also die Bejahung.
Warum Verneinungen so verzwickt sind, hat mit unseren Gehirnhälften zu tun - mit Logik und Emotionen.
Die linke Gehirnhälfte ist - nicht ausschließlich, aber hauptsächlich - für rationales Denken (Logik und Wörter) sowie für analytische und mathematische Prozesse verantwortlich. Die rechte Gehirnhälfte steuert mehr die Intuition, Kreativität, Symbole und Gefühle. Diese Gehirnhälfte wird durch Metaphern aktiviert, durch die im Rezipienten eigene, dazupassende Bilder, Symbole, Melodien oder Gerüche entstehen können.
In der Regel entstehen Bilder schneller und somit auch die Verknüpfung zu erfahrenen Emotionen. Einfach deshalb, weil sie schon vorprogrammiert sind und keinen Denkprozess anregen. Eine logische Schlußfolgerung muss erst noch gebildet werden - der Verstand fängt an zu denken. Was die Intuition in einem Bruchteil von Sekunden hervorrufen kann und praktisch ungefragt auftauchen lässt, wird vom Verstand erst einmal konstruiert. Dabei ist die Erfahrung natürlich von Vorteil. Ein Mensch, der ständig mit Negationssätzen zu tun hat, hat weniger Schwierigkeiten den Inhalt zu verstehen. Ein Ungeübter kommt dabei schon mal ins Grübeln. Und je mehr Negationswörter in einem Satz sind, desto komplizierter wird es dann. Da kommen Rechtsdenker schon mal in Versuchung alle Negationen auszublenden. Und schon kann ein Satz eine völlig andere Bedeutung haben.
Die Sache mit dem roten Elefant
Jetzt stellt Euch mal bitte keinen roten Elefanten vor, denn dieser Abschnitt hat nichts mit einem roten Elefanten zu tun.
Wenn Euch in fünf Minuten jemand fragt, um was es in dem zweiten Abschnitt dieses Artikels ging, wird fast jeder sagen: "Um einen roten Elefanten!", einfach deshalb, weil dieser rote Elefant ein Bild in Euch hervorgerufen hat und Ihr Euch das viel besser merken könnt als den Text, der jetzt noch kommt.
Wenn Du nicht weißt, was Du nicht denkst, wirst Du niemals das denken, was Du nicht denken möchtest!
Wenn Du weißt, was Du denkst, wirst Du immer das denken, was Du denken möchtest!
Den ersten Satz versteh ich selbst nach längerem Nachdenken nicht. Es würde mich viel Zeit kosten, ihn auseinanderzuklamüsern und ob ich ihn dann wirklich richtig verstehe, das sei dahingestellt. Meinem Gehirn fehlen einfach die nötigen Synapsen. Garfield sagte einmal: "Kannst Du sie nicht überzeugen - verwirre sie!" Genau das ist es, mit was sie uns von Kindesbeinen an versuchen zu verwirren. Anstatt einfache Sätze zu bilden, haben wir gelernt Negationswörter einzusetzen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken.
Mit Negationswörtern spielen
Wer es schafft, Negationswörter komplett wegzulassen, dem zolle ich meinen vollsten Respekt. Dazu bedarf es nämlich einer kompletten Umprogrammierung. Doch ist es sinnvoll ALLE Negationen
wegzulassen? Ich denke nicht. Manchmal passen sie ausserordentlich gut.
Ich habe mir vorgenommen mit Negationen zu spielen. Sie bewusst einzusetzen. Das bekomme ich ganz gut hin, indem ich das Negationswort in Gedanken einfach streiche und mir das was übrigbleibt
anschaue. Je öfter man das macht, desto leichter geht es einem nachher von der Hand bzw. aus dem Hirn.
Auf die banale Frage: "Wie geht es Dir?", kann man ja verschiedentlich antworten. Z. B. mit "Es geht mir gut!" oder "Es geht mir nicht schlecht!" und "Es geht mir schlecht!" oder "Es geht mir
nicht gut!". Wenn es mir nun wirklich gut geht, dann sage ich auch "Es geht mir gut!". Wenn es mir aber schlecht geht, dann sage ich auch "Es geht mir nicht so gut!". So habe ich steht`s
das Wort "gut" dabei, welches ich als positives Gefühl annehme. Wer jetzt denkt, er sagt dabei (nicht) die Wahrheit, der hat das Prinzip (nicht) verstanden. Es geht dabei darum, positive
Emotionen zu aktivieren, die dafür sorgen, dass man sich in einen gewissen emotionalen Zustand versetzt. Rein theoretisch müsste es mir nach dem zehnten Mal "Es geht mir nicht so gut!", schon
wieder ein bisschen besser fühlen :-)
Dabei spielt bewusstes Reden und Denken eine große Rolle. Ganz oft ertappe ich mich, wie ich entweder unbewusst eine Negation eingebaut habe oder aber mir fehlt das passende Wort, um die von mir
gewollte Aussage ins Positive umzuwandeln. Auch hier gilt, wie bei allem anderen: Immer schön locker bleiben!
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