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Es gibt zwei Meinungen: Meine und die Falsche!!!

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Wenn Du mir nochmal widersprichst, fress ich Dich zum Frühstück
Wenn Du mir nochmal widersprichst, fress ich Dich zum Frühstück

Das Thema "Meinung" beschäftigt mich jetzt schon eine ganze Weile. In letzter Zeit wurde ich häufiger damit konfrontiert und bekam so die Gelegenheit das Ganze nochmal zu überdenken.

 

Doch bevor ich etwas dazu schreibe, schauen wir uns mal wieder den Duden an und definieren den Begriff "Meinung":

  1. persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o. Ä., die jemand in Bezug auf jemanden, etwas hat (und die sein Urteil bestimmt)

Jetzt wisst Ihr, worüber ich schreibe. Also los geht`s...

Eine zweite Definition von "Meinung" ist:

 

2. Im Bewusstsein der Allgemeinheit [vor]herrschende Auffassungen hinsichtlich bestimmter [politischer] Sachverhalte

 

Die Synonyme dazu sind: Annahme, Anschauung, Ansicht, Auffassung, Betrachtungsweise, Einstellung, Erachten, Gedanken, Haltung, Position, Sicht[weise], Standpunkt, Überzeugung, Urteil; (gehoben) Befinden, Dafürhalten, Warte.

 

Es handelt sich bei Meinungen also immer um etwas Persönliches, etwas Subjektives. Die Basis jeder Meinungsbildung ist die Tatsache. Eine Tatsache ist es z. B., wenn es regnet. Eine Meinung ist es, wenn wir anfangen, den Regen zu beurteilen. Es regnet viel oder, wenig, der Regen ist angenehm oder unangenehm, der Regen ist kalt oder warm, der Regen gefällt oder gefällt nicht. Regen ist Regen, erst die eigene Einstellung zum Regen macht eine Meinung daraus.

 

Das größte Problem bei der ganzen Geschichte ist, dass ganz viele ihre Meinung als Tatsache hinstellen. Das ging mir auch lange so - geht es zum Teil heute noch. Wer sich da nicht ganz bewusst ist, tappt schnell in die Falle.

 

Und jetzt überlegt mal, übertragen auf andere Dinge, warum sollte ich jemand anderen davon überzeugen wollen, dass der Regen kalt ist, wenn der andere ihn doch als warm empfindet? Das ergibt überhaupt keinen Sinn und doch geschieht dies ganz oft, zwar unbewusst, aber es geschieht.


Wie kann man das nicht mögen?

Lammfleisch - egal, wie gut es zubereitet ist: Ich mag es einfach nicht!!!
Lammfleisch - egal, wie gut es zubereitet ist: Ich mag es einfach nicht!!!

Ich finde Essen ein weiteres sehr gutes Beispiel um aufzuzeigen, wie verschieden Meinungen sein können und wie wenig es bringt, jemand anderen von seinem Geschmack zu überzeugen.

 

Lamm. Ich hasse Lamm. Und ich schmecke es prinzipiell immer raus. Doch wie oft musste ich mir anhören: "Da musst du mal mein Lamm probieren, da schmeckst du gar nicht, dass es Lamm ist!". Toll! Warum soll ich dann Lamm essen, wenn man es eh nicht rausschmeckt? Es geht doch beim Lamm um Lamm oder etwa nicht?

 

Genauso ergeht es mir bei Fisch. Ich mag nur ganz ganz wenige Fischsorten. Auch hier bekomme ich immer wieder die Aufforderung: "Den musst du mal probieren!". Da geht es mir beim Lachs genauso wie beim Lamm - ich mag ihn nicht! Aber nein, immer wieder dieses: "Wie kann man das nicht mögen?". Aus meiner Sicht stellt sich da eher die Frage: "Wie kann man so was essen?".

 

Was manche Kinder in der Hinsicht durchmachen müssen, ist teilweise erschreckend. "Iss, mein Kind, iss! Das ist gesund, das macht stark (oder sonst noch was)!". Wer Kinder hat, der weiß, was für schräge Essgewohnheiten manche Eltern haben und die Kinder müssen es teilweise mitmachen, ob sie wollen oder nicht. Kinder sind in der Regel sehr einfach gestrickt und entwickeln ihren Geschmack erst im Laufe der Jahre, bis dahin ernähren sie sich praktisch von Klassikern - einfach und lecker - Punkt. Wer sein Kind zwingt, Dinge zu essen, die es nicht mag, übt in meinen Augen nur Macht aus. Umgekehrt würde das nämlich nicht funktionieren.


Warum verstehst du das denn nicht?

Muss ich das jetzt verstehen? Dabei sehe ich es doch ganz anders!
Muss ich das jetzt verstehen? Dabei sehe ich es doch ganz anders!

"So, ich habe dir das doch jetzt eingehend erklärt. Warum in aller Welt verstehst du es nicht? Es ist doch so einleuchtend, so logisch, das muss doch jeder kapieren." Ungefähr so war ich früher auch unterwegs. Wobei es mir nicht ausgereicht hat, wenn jemand nur Verständnis hat, er musste es mir gleich tun!

 

Wenn ich etwas bei anderen gesehen habe, was nicht meinem Weltbild entspricht, dann habe ich oft ungefragt Ratschläge verteilt. Oder, wenn ich sah, wie sich jemand in sein vermeintliches Unglück stürzt, habe ich interveniert und versucht zu retten, was noch zu retten galt. Meistens solange, bis der andere resigniert zugestimmt hat, allerdings ohne später etwas zu ändern sondern lediglich um mich zu beruhigen.

 

Als ich dann Rückfrage hielt und sah, derjenige hat meinen Ratschlag nicht befolgt, wurde ich wütend. Ja, soweit ging das. Bis ich irgendwann einmal selbst in die Situation kam und man mir Ratschläge erteilte und wütend wurde, wenn ich sie nicht befolgte. Erst da begriff ich, dass ich selbst nicht besser war. Spiegel-Effekt. Seither bin ich bemüht (was noch nicht immer klappt), Ratschläge nur gefragt zu erteilen und mich dann aber auch nicht mehr darum zu kümmern, ob derjenige sie befolgt, abändert oder verwirft. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen.


Verstehen heißt nicht akzeptieren

Empathie ist das Hineinversetzen in die Gefühlswelt eines anderen für einen Augenblick
Empathie ist das Hineinversetzen in die Gefühlswelt eines anderen für einen Augenblick

Jemanden zu verstehen heißt keinesfalls die Meinung oder das Handeln eines anderen zu akzeptieren. Es heißt lediglich, dass man sich in den anderen hineinversetzen und dessen Sichtweise nachvollziehen kann. Dabei fühlt man jedoch nur die Emotion des anderen. Kehrt man wieder zu sich selbst zurück, so ändert sich natürlich auch die Sichtweise und dementsprechend auch wieder die Meinung.

 

Am besten kann man jemanden verstehen, wenn man die gleiche oder eine ähnliche Situation selbst schon erfahren hat. Um mal wieder beim Essen zu bleiben: Ich kann supergut verstehen, wenn jemand Lamm sehr gerne isst. Ich hab ja selbst meine Vorlieben beim Essen. Deshalb muss ich aber nicht akzeptieren (annehmen, hinnehmen, billigen), wenn mir jemand Lamm vor die Nase setzt und sagt: Iss das!!! Ich würde es ablehnen.

 

Deshalb ist es so wichtig, immer bei sich zu bleiben bzw. bei Entscheidungsfragen immer wieder zu sich selbst zurückzukehren. So läuft man nicht Gefahr, eine Entscheidung zu treffen, die eigentlich für jemand ganz anderen bestimmt ist.


Festgefahrenheit

Manche Meinungen sind flexibel wie ein Amboss - also gar nicht
Manche Meinungen sind flexibel wie ein Amboss - also gar nicht

Ein weiteres Phänomen ist die Festgefahrenheit. Manch einer würde es Treue oder Loyalität sich selbst gegenüber nennen. Für mich jedoch ist es die Unfähigkeit, seine Einstellung oder Meinung zu etwas, immer wieder neu zu überprüfen. Einmal davon überzeugt, immer davon überzeugt. Jetzt hat man schon eine Entscheidung getroffen - was eh schon schwierig genug war - dann soll man diese Entscheidung wieder überdenken? Neee, bloß nicht.

 

Dabei leben wir in ständiger Veränderung und was heute vielleicht gut und nützlich ist, kann morgen schon wieder schlecht und unnütz sein. Meinungen sollten nicht in Stein gemeiselt sein.

 

Den Wenigsten gelingt es, von einmal Entschiedenem abzuweichen. "Gestern fand ich das ja noch ganz toll, aber jetzt ist es nicht mehr stimmig für mich, weil..." - für viele undenkbar. Komischerweise fällt uns eine Umentscheidung bei manchen Dingen superleicht. Kleidung z. B., die wechseln wir häufig und gerne. Darin sehen wir uns schnell satt oder sie passen uns nicht mehr. Oder technische Geräte, da darf es gerne immer das Neueste sein. Also bei sachlichen Dingen. Wenn es aber um die persönliche Einstellung geht, da beißen wir uns teilweise so fest, dass eine Veränderung fast unmöglich scheint. Dabei erlangen wir immer wieder neue Erkenntnisse, diese sollten wir in unsere Sichtweise miteinbeziehen. Damit wir nicht in einem Tunnelblick verharren.


Missionieren, überzeugen, umstimmen

René Descartes, 1596 - 1650, französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler
René Descartes, 1596 - 1650, französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler

"Ich bin nicht Ihrer Meinung, aber ich werde mich vehement dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen."

Renè Descartes

 

Jeder, der eine eigene Meinung hat, möchte diese auch frei äußern und haben dürfen. Wer also darf nun entscheiden, wer eine eigene Meinung haben darf und wer nicht? Hier scheint es gravierende Unterschiede zu geben.

 

Prediger, Politiker, Missionare, sie alle leben davon, Menschen von ihrer Meinung abzubringen und sie umzustimmen. Sei es mit psychischer oder physischer Gewalt. Und fast allen Freiheitskämpfern ging es im Endeffekt darum, eine eigene Meinung haben und die auch ausleben zu dürfen. 

 

Wir sollten uns diesen Gepflogenheiten nicht anschließen, haben sie doch bis heute unendliches Leid ausgelöst. Es sollte doch möglich sein, dass jeder seine Meinung haben und ausleben darf, solange sie niemandem schadet.

 

Anstatt jemand anderem die eigene Meinung aufzudrängen, sucht Euch lieber Menschen, die der gleichen oder der ähnlichen Meinung sind. Alles andere bringt Euch nicht weiter. Ihr könnt die Menschen nicht umstimmen oder ändern, dass kann nur jeder selbst. Alles andere ist unehrlich und führt nur zu Fruststration. Oder kannst DU mit etwas leben, das nicht Deiner Überzeugung entspricht? Vielleicht eine Weile, aber auf Dauer funktioniert das nicht.


Fazit:

Es gibt ganz viele Meinungen, meine und die der anderen!!!


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