Für die etwas Älteren unter uns, war es eine Selbstverständlichkeit, die Kerne im Obst einfach mitzuessen. Einen Apfel haben die meisten früher komplett verputzt, bis auf den Apfelstiel, der einem eher im Hals stecken bleibt, als dass er einen Nutzen brächte.
Doch irgendwann, als wir uns schon in den Fängen der EU befanden, beschlossen ein paar gewitzte Pharmagiganten und Saatgutmanipulatoren (Monsanto & Co.) gesundheitsfördernde Kerne einfach aus den Früchten zu züchten. Denn die gesunde Power steckt bei den meisten Obstsorten inmitten der Frucht: in den Kernen.
Trauben und Melonen sind die Klassiker bei kernlosem Obst. Inzwischen muss man schon förmlich danach suchen und wird kaum fündig, wenn man diese beiden Obstsorten mit natürlich vielen Kernen haben möchte. Sie werden aber auch gar nicht mehr gewollt. Viel zu sehr hat man gerade Kinder schon daran gewöhnt, das Obst (wenn sie es schon essen) gefälligst kernlos zu servieren. Dabei sind gerade Trauben- und Melonenkerne sehr gesund. Traubenkerne z. B., enthalten das sehr gesundheitsfördernde OPC (Oligomere Proanthocyanidine), welches aber auch in den roten Häutchen von Erd- und Kokosnüssen enthalten ist (warum wohl erhält man oft nur geschälte Erd- und Kokosnüsse?).
Melonenkerne sind sehr protein-, fett- und vitaminreich, allerdings sollten diese vor Verzehr gut zerkaut werden, da sie sonst zu Verstopfung führen können. In vielen Ländern werden sie sogar als Knabberei angeboten.
Apfelkerne enthalten das sogenannte Vitamin B17 (welches gar kein Vitamin ist, im eigentlichen Sinne) und Blausäure, die in niedrigen Dosen äußerst gesund ist. Beides findet man auch in den
bitteren Aprikosenkernen, deren Bitterstoffe auch schon seit längerem herausgezüchtet werden, so dass sie keine Wirkung mehr erzielen (bekannt aus der Krebstherapie).
Obst und Gemüse sind nur noch Füllstoffe
Egal, welches Obst oder Gemüse wir nehmen, der natürliche Anteil an Kernen oder Schalen wird weggezüchtet oder industriell entfernt, übrig bleiben nur noch die weniger gesunden
"Füllstoffe".
Alles wird verändert. Quantität hat schon längst die Qualität abgelöst. Was sich auch extrem am Geschmack feststellen lässt. Das konventionelle Obst und Gemüse schmeckt nur noch fad und trocken.
Sehr zum Leid der Kinder, die überhaupt nicht mehr wissen, wie eine richtig gute Kartoffel oder ein richtig guter Apfel schmeckt. Das braucht einen auch nicht zu wundern, wenn man Pommes für
Gemüse hält und Äpfel nur als Pampe in Teigtaschen à la McDonalds kennt.
Da immer mehr Menschen inzwischen die Schnauze voll haben, von den geschmacklosen Füllstoffen, tendieren sie zu selbstangebautem Gemüse und Obst. Da ist es wieder an der Zeit eine Schlagzeile in
Umlauf zu bringen, über einen Rentner, der an seiner selbstangebauten Zucchini gestorben ist. Ich kann Euch bestätigen, die Propaganda zeigt ihre Wirkung. So wurde ich innerhalb kurzer Zeit von
drei Menschen darauf angesprochen. Jedesmal als ich eine Zucchini in der Hand hielt. Alle drei warnten mich sofort aufzupassen, dass ich mich bloß nicht damit vergifte. Das muss man sich einmal
vorstellen: Ein einziger Rentner stirbt angeblich an einer Vergiftung durch eine selbstangebaute Zucchini. Und wie viele Millionen andere Menschen auf dieser Welt essen jeden Tag selbstangebaute
Zucchini, ohne das ihnen etwas passiert? Einige. Es bedarf aber nur eines einzigen, um ein Gemüse derart in Verruf zu bringen, dass die Menschen sofort darauf reagieren und andere
warnen, als würden sie Fliegenpilze essen. Bestimmt stirbt bald jemand an einem ungespritzten Apfel, weil er ihn mitsamt den Kernen gegessen hat.
Wir wurden nicht gefragt
Schon seit es Obst und Gemüse gibt, essen wir dieses mit allem drum und dran. Bis eines Tages irgendeine Studie herauskommt die behauptet, dass dies und das giftig, ja sogar tödlich, sei. Auf
einmal glauben es alle.
Dabei wurden wir nicht einmal gefragt, ob wir Obst und Gemüse in Zukunft kernlos möchten, es war auf einmal da. Parallel zum Angebot wurde die Werbetrommel gerührt und die Nachfrage danach
manipuliert. Die Discounter boten irgendwann nur noch kernloses Obst an und alle freuten sich. Die nächste Generation wird wahrscheinlich nicht einmal mehr wissen, dass in Trauben oder Melonen
normalerweise Kerne vorhanden sind.
Mehrere Fliegen mit einer Klappe
Ein weiterer toller Effekt ist, dass man keine Samen mehr mitliefert. So wird die Nachfrage nach Saatgut gewährleistet. Davon abgesehen, sind die Samen von konventionellem Obst und Gemüse sowieso
äußerst schlecht. Und wer Schlechtes sät, wird auch Schlechtes ernten.
Wer auch davon profitiert, ist die Nahrungsmittelergänzungs-Industrie. Was man durch naturbelassenes Obst und Gemüse nicht mehr erhält, muss man sich in Pulverform teuer hinzukaufen. Das ist
eigentlich ein Witz in Tüten. Da holt man`s raus, da packt man`s wieder rein. Aber ich schrieb ja schon ganz häufig: Dumm sind sie nicht. Wir sind die Dummen, wenn wir uns darauf
einlassen.
Außerdem sollen wir offensichtlich unser Kauwerkzeug nicht mehr benutzen, die Zähne und den Kiefer. Einen Kern zu zerbeißen benötigt Geduld und gute Zähne. Da kann man nicht mehr schnell herunterschlingen. Für diejenigen, die zwar an die Inhaltstoffe heranwollen, aber verlernt haben, Kerne zu zerbeißen, gibt es dann die Möglichkeit, alles zu einem Smoothie zu verarbeiten. Dabei übernimmt der Mixer die ganze Arbeit, die eigentlich unser Mundwerk übernehmen sollte. Abbeißen, Zermahlen, Einspeicheln und die Vitamine über die Mundschleimhaut aufnehmen, das alles erübrigt sich, wenn man das Getränk in einem Zug hinunterkippt. Dabei ist der Mund eines der wichtigsten Verdauungsorgane. Aber was soll`s, da freut sich jeder Zahnarzt und Kieferorthopäde umso mehr, wenn wir geschwächte Zähne und Kiefer haben. Werden wir so zur "Breigesellschaft", die nicht mal mehr die Zähne zeigen kann?
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