Der eine oder andere mag jetzt vielleicht denken: "Ah, schon wieder ein Spendenaufruf!".
Ja, so isses... schon wieder hat das System erbarmungslos zugeschlagen. Im Grunde könnte ich jeden Tag mehrere Aufrufe starten, doch wer mich kennt, der weiß, dass ich so etwas nur äußerst selten tue. Meine treuen Leser dürften sogar schon etwas über das "Opfer" gelesen haben. Ich habe ihn hier und hier schon erwähnt. Er ist sozusagen unser Haus- und Hoffotograf und guter Freund: Manfred Wahl.
Viele von Euch werden ihn kennen, vor allem die aus meinem direkten Umfeld. Manfred ist ein Mensch, der immer uneigennützig und ohne groß zu hinterfragen für andere da ist. Das liegt in seiner Natur. Wenn man ihn braucht, ist er da. Er gehört zu den friedlichen Ungehorsamen, die dem System - völlig gewaltfrei - trotzen. Und er gehört zu denen, die ganz genau wissen, dass viele Dinge falsch laufen und schlicht und einfach ungerecht sind. Das wurde ihm letzten Samstag zum Verhängnis.
Die JVA`s - ein super Pressmittel für Zahlungsverweigerer
Oh, wie gut, dass es Gefängnisse gibt. Da kann man Mörder, Vergewaltiger, naja, eben Schwerverbrecher von der Bevölkerung fernhalten. Das ergibt Sinn. Doch für was Gefängnisse auch gerne eingesetzt werden, ist die Eintreibung von Geldern. Das nennt man dann "Ersatzfreiheitsstrafe".
Genauso, wie die Banken Geld aus dem Nichts erschaffen, macht es die Justiz. Irgendwie müssen sie ja das Geld vom Volk abziehen. Dafür gibt es einen einfachen Trick: Man verschicke ein Angebot (Bußgeldbescheid), ignoriere die Zurückweisung des Angebotes und sorge dafür, dass der Betrag stetig steigt und schon wurde aus Nichts Geld erschaffen. Täterätää...
So geschieht es täglich tausendfach. Wir alle kennen die fiesen Gelddruckmaschinen namens "Geschwindigkeitsmessanlage" oder einfach nur "Blitz" genannt. Ich meine hier nicht die, die durchaus Sinn ergeben und dem Schutz von Verkehrszonen dienen, sondern die, die aufgestellt werden, um den Gemeindesäckel aufzubessern.
Tja, und wer sich dagegen wehrt, der bekommt den langen muskelbepackten Arm der Justiz zu spüren. Wer auf die ganzen Schreiben nicht mit einer Zahlung reagiert, kann sich sicher sein, dass sie einen irgendwann abholen, wie einen Schwerverbrecher behandeln und einsperren. Das Einsperren dient ihnen dann als Mittel dafür, dass der Verweigerer, wenn er nicht bezahlt, eine Zwangsarbeit ausführen muss. Ja, genau. In der "Ersatzfreiheitsstrafe" wird man - wie in einem Arbeitslager - dazu gezwungen zugeteilte Arbeiten durchzuführen. Wer nicht spurt, kommt wieder in die Zelle und zwar für 23 Stunden am Tag. Wenn man das so liest, mag man das nicht glauben, aber das ist die Realität.
Übrigens ist der Anteil der Insassen in den JVAs zur Ersatzfreiheitsstrafe in Deutschland im europäischen Vergleich relativ hoch. Laut Wikipedia sitzen 6,5 (!) Prozent aller Häftlinge zum Zwecke der Eintreibung, von aus dem Nichts erschaffenen Geldbeträgen, im Knast.
Wie aus 15 Euro 4.800 wurden
Es ist ein bisschen, wie bei den russischen Puppen (Matrjoschka). Im Kern steckt die kleinste Puppe, um die sich schließlich immer größere bilden. Bei der Herstellung einer Matrjoschka beginnt man immer mit der kleinsten Puppe, die sich nicht öffnen lässt. Die nächstgrößere Puppe wird dann der jeweils kleineren angepasst.
Die für Manfred erschaffene Matrjoschka war ursprünglich 15 Euro klein. Doch die wollte er nicht haben und so lehnte er das Angebot ab. Das beeindruckte die Erschaffer-von-Geld-aus-dem-Nichts überhaupt nicht. Und so feilten sie schon an der Nächstgrößeren.
Sie boten ihm auch die nächstgrößere Matrjoschka an und die danach und die danach. Er sagte ihnen immer wieder, dass er sie nicht haben möchte. Da dies keinen interessierte, machte er sich auf den Weg, um den Matrjoschka-Verkäufer ausfindig zu machen und ihm zu erklären, dass er das Angebot von Anfang an zurückgewiesen habe. Und da die ja behaupten können, was ihnen in den Kram passt, nahm er diesen Vorgang als Videomitschnitt auf und stellte es auf YouTube. Ist ja öffentlich - so zumindest behaupten sie immer. Also darf die Öffentlichkeit auch wissen, was für Unwahrheiten sie ihm über die Entstehung jener Matrjoschka erzählten.
Und so begann es, dass sie noch weitere größere Matrjoschkas deichselten, äh, drechselten. Bis sie schließlich bei der 4.800-Euro-Matrjoschka ankamen. Und dann war Schluss mit lustig. Die ganze Geschichte könnte Ihr hier nachlesen.
Spendenaufruf für Manfred
Wir sind unumfochten die Weltmeister im Spenden. Egal, um welches Thema es geht. Dritte-Welt-Spenden, Blutspenden, Knochenmarkspenden, AIDS-Hilfe-Spenden, Kinderhilfswerk-Spenden, Pfand-Spenden, Spenden für`s Kaffeekässchen usw.. Kaum ein Spendenbehälter bleibt leer. Offensichtlich haben wir das Kleinvieh-macht-auch-Mist-Prinzip verstanden.
Dabei ist es allerdings wichtig, dass sich so viele wie möglich daran beteiligen. Und zwar mit so viel, dass es niemandem wehtut. Ein, zwei, fünf, zehn oder vielleicht auch ein wenig mehr Euro, geben in der Masse ein hübsches Sümmchen.
Deshalb rufe ich die Leser dieses Artikels (meine Artikel sind übrigens auch alle kostenlos - schon immer gewesen!) auf, uns zu unterstützen und für Manfred zu spenden. Den Betrag könnt Ihr direkt auf das Konto seiner Lebensgefährtin überweisen, die den Löwenanteil ausgelegt hat:
Simone Rometsch
KSK Sigmaringen
IBAN: DE 32 6535 1050 0000 6710 13
IBAN zum Kopieren: DE 32653510500000671013
Verwendunsgzweck: mw
Rückholung des erpressten Geldes
Da dieses Geld rechtswidrig erpresst wurde, ist Manfred natürlich daran gelegen, dieses wieder zurückzuholen. Würde er dies nicht tun, würde er das Unrechtssystem damit nur unterstützen und Recht eingestehen, wo keines ist.
Und so hat er sich entschlossen, sollte er diesen Betrag zurückerhalten, so eine Art Fond einzurichten. Damit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden auch ausgelöst werden können. Und davon gibt es wahrlich genügend.
Wer also spendet, der spendet im Grunde für uns alle. Denn was wir hierdurch erreichen, davon profitieren wir letzten Endes alle.
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